Die ganze Stadt ist voller Vorfreude. Die Wiedereröffnung des Kurbades steht vor der Tür. Die Heilquelle könnte einmal die wichtigste Lebensader der verschuldeten Stadt werden, den Wohnungsmarkt befördern und den Wert des Grundeigentums steigern. Schon jetzt habe die Arbeitslosigkeit in der Stadt stark abgenommen, schwärmt die Bürgermeisterin. Da macht ihr Bruder, der Kurarzt Doktor Stockmann, eine Entdeckung: Die Heilquelle ist durch Verunreinigungen toxisch belastet. Das Wasser ist eindeutig gesundheitsschädlich, es müsste eine Wasseraufbereitungsanlage gebaut werden. Doch seine Warnung stößt auf taube Ohren. Die Kurverwaltung fürchtet die enormen Mehrkosten und das Ausbleiben der Kurgäste im Fall einer Schließung des Kurbades: Stockmann soll zum Schweigen gebracht werden. Die Redaktion des „Volksboten“ möchte Stockmanns Bericht als Skandal an die Öffentlichkeit bringen, doch die Bürgermeisterin droht Stockmann mit der Kündigung seiner Kurarztstelle und die Bürgerversammlung erklärt ihn zum Volksfeind.
133 Jahre nach seiner deutschen Erstaufführung in Berlin ist „Ein Volksfeind“ aktuell wie nie: Macht kämpft gegen Recht, die „kompakte Majorität“ gegen den „Volksfeind“ Dr. Stockmann. Gefährdet wird bei diesem gesellschaftlichen „Russisch-Roulette“ die sensibelste Staatsform in unserer globalisierten Welt: Die Demokratie. Was passiert mit einer demokratischen Gesellschaft, wenn aus finanziellem Interesse wissenschaftliche Erkenntnisse als Fake News deklariert werden? Der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen wird für den Regisseur Reinhard Göber zur Projektionsfläche, um mit ihm seismographisch die individuellen und gesellschaftlichen Konflikte aufzuspüren, die im „Hier und Jetzt“ des 21. Jahrhunderts aktuell sind.
Inszenierung Schauspiel in fünf Akten von Henrik Ibsen | Aus dem Norwegischen von Bernhard Schulze | Bearbeitet von Reinhard Göber
Besetzung Regie Reinhard Göber Bühne und Kostüme Johann Jörg Dramaturgie Luise Curtius Regieassistenz Elisa Ender Soufflage Mariia Chechel Inspizienz Andrea Klem
Dr. Tomas Stockmann, Arzt Daniel Koch Katrin Stockmann, seine Frau Julia Hell Petra, ihre Tochter, Lehrerin Sophie Hess Hedda und Helene, ihre Töchter Stella Michel Göber/Tessa Tavanti Kiil, Katrin Stockmanns Pflegevater Dieter Maas Silke Stockmann, Bürgermeisterin Claudia Lüftenegger Hovstad, Redakteur des „Freien Volksboten“ Jörg Seyer Billing, Mitarbeiter des „Freien Volksboten“ Philipp Andriotis Aslaksen, Druckereibesitzerin Ute Menzel Spieldauer 2 Stunden 20 Minuten, inklusive einer Pause Aufführungsrechte henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin
Zwickau 08.05. 18 Uhr Einführungssoiree, Haupt-Foyer 19 Uhr öffentliche Probe, Gewandhaus
Vorstellungstermine Spielstätte Plauen 20.04.2024 19:30 Vogtlandtheater Spielstätte Plauen 04.05.2024 19:30 Vogtlandtheater Spielstätte Zwickau 11.05.2024 19:30 Gewandhaus Spielstätte Zwickau 01.06.2024 19:30 Gewandhaus Spielstätte Plauen 30.08.2024 19:30 Vogtlandtheater Spielstätte Plauen 15.09.2024 18:00 Vogtlandtheater Spielstätte Zwickau 13.10.2024 18:00 Gewandhaus Spielstätte Zwickau 27.10.2024 16:00 Gewandhaus Spielstätte Zwickau 03.01.2025 19:30 Gewandhaus Spielstätte Plauen 11.01.2025 19:30 Vogtlandtheater
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